Schützen, positionieren, retten - PSAgA
Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (auch PSAgA oder PSA gegen Absturz) rettet in vielen Situationen Gesundheit und Leben. Grundsätzlich gilt, dass nach Möglichkeit als erstes Kollektivschutz eingesetzt werden muss (Auffangnetze, Geländer, Fassadengerüste, etc.). Wenn das aus technischen Möglichkeiten nicht geht oder nicht sinnvoll wäre, kommt die PSAgA zum Einsatz. Ganz wichtig: Auch die Rettung einer verunglückten Person muss mit bedacht werden und auch jeweilige Rettungsszenarien inklusive Equipment mit eingeplant werden (und natürlich geschult werden!). Nicht nur gegen Absturz aus der Höhe sind Produkte wie Auffanggurte, Abseilgeräte, Karabiner, Seile und Co. wichtig - auch das Versinken z. B. in Silos kann eine Gefahr darstellen.
Bitte nicht vergessen: Die beste Schutzausrüstung nützt Euch nichts, wenn Ihr diese nicht korrekt einsetzen könnt. Oder Euer Rettungsteam im Notfall nicht handlungsfähig ist. Deshalb ist die Schulung der Anwender von PSA gegen Absturz vom Gesetzgeber vorgeschrieben − inklusive regelmäßiger Auffrischungen. Auch die Überprüfung des Ausrüstungsmaterials auf Schäden sowie auf Ablegereife darf nicht vernachlässigt werden. Gerne beraten wir Euch dazu!
ABC der Absturzsicherung
Drei Aspekte sind für die PSAgA wichtig: Anschlageinrichtungen / Anschlagpunkte, das Befestigungssystem und der jeweilige Auffanggurt bzw. Haltegurt. Dabei unterscheidet man Rückhaltesysteme, Positionierungssysteme und Auffangsysteme.
A: Anschlageinrichtungen
Geeignete Befestigungspunkte müssen die entstehenden Kräfte aushalten können. Anschlagpunkte können sein:
- Einzelanschlagpunkte
- Mobile Anschlageinrichtungen
- Seilsicherungssysteme
- Führungsschienensysteme
- durch Eigengewicht gehaltene Anschlageinrichtungen
B: Auffanggurte/Haltegurte
Auffanggurte müssen richtig angelegt sein und gut sitzen. Dabei ist es wichtig, die Verletzungsgefahr zu minimieren, indem die auftretenden Kräfte gleichmäßig verteilt werden. Es gibt Auffanggurte, Haltegurte und weitere Spezialausführungen.
C: Anschlagmittel/Befestigungssysteme
Damit werden die Punkte A und B verbunden. Bandfalldämpfer z. B. nehmen Kräfte auf, spezielle Seile reduzieren die Gefahr bei Scharfkantenstürzen, mitlaufende Auffanggeräte vereinen Schutz und einfaches Arbeiten. Jede Arbeit hat ihre individuellen Gefährdungen. Darauf muss das ganze System abgestimmt sein.
D: Rettungsplan
Auch an den Fall der Fälle muss gedacht werden: die Rettung und Bergung eines abgestürzten Arbeiters. Wichtig ist dabei der Zeitfaktor und das damit einhergehende gefährliche Hängetrauma (Blut versackt in den Beinen. Das kann zu irreparablen Schäden oder sogar zum Tode führen).
Last but noch least: Schulung, Schulung, Schulung!